Hervorgehoben

Lauf- und Lehrstunden in den Allgäuern

Die Sterne funkeln an diesem Samstag Ende Oktober um sechs Uhr früh. Kein Mensch ist außer mir unterwegs, als ich den Parkplatz an der Fellhornbahn verlasse. Wieviel Schnee liegt an der Rappenseehütte? Wird es mit dem Hohen Licht klappen? Wie ist es, dem zweithöchsten Allgäuer mit minimalistischen Mitteln auf den Gipfel zu laufen?

Diese und andere Gedanken gehen mir durch den Kopf, als ich mit Stirnlampe mein erstes „großes“ Allgäu-Abenteuer starte. Transalp ab Oberstdorf, Wanderung auf das Rubihorn, Trailrun auf den Wannenkopf, Skifahren in Ofterschwang und Bolsterlang, die JDAV JuBi in Hindelang und Alm-Recherchen für die DAV Panorama – das ist alles, was ich aus dieser Ecke der Bayerischen Alpen kenne. Die Gipfel des Allgäuer Hauptkamms kenne ich noch gar nicht und bin voller Vorfreude!

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Soiern Solo

Ein lang gehegtes Laufprojekt im Karwendel wurde heute in die Tat umgesetzt: Die ganze Kette ab Galgenstangenkopf bis zur Gumpenkarspitze am Gratrücken entlang ablaufen, dann Soiernspitze mitnehmen und über die Reißende Lahnspitze und die Schöttelkarspitze zum Soiernhaus. Zurück über das Fischbachtal. Das ganze recht kompakt als Früh- und Vormittagstour.

Rauf auf den Kopf

Die Laufrunde gurkte mir schon lange im Kopf herum. Der Versuch, sie noch zu Zeiten vor meiner „Laufkarriere“ als Bergtour zu bewältigen, endete im Soiernkessel in einem Gewitter. Doch heute habe ich die Zeit und hoffentlich auch das Wetter auf meiner Seite. Jedenfalls glitzern die Sterne am Himmel, als ich um 3 Uhr aufstehe.

Ein Kaffee im Auto fährt den Hirnrechner hoch, und um kurz nach halb fünf treffe ich schon am Ausgangspunkt ein. Kurze Parkplatzsuche, schnell einen Jäger-Jeep geschickt umgangen (wer weiß, was der mir heute früh gehustet hätte), und schon geht es los. Ich bin voll auf Adrenalin.

Zunächst muss ich erstmal 1.000 Höhenmeter hinauf auf den ersten Gipfel. In exakt einer Stunde nach dem Start stehe ich um sechs knapp unterhalb des Galgenstangenkopfs.

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Im Herbst nach Tirol

Im Oktober zeigt sich das Karwendel von seiner schönsten Seite. Grund genug, mit dem Gravelbike über die Lamsenjochhütte in die Tuxer Alpen zu fahren.

Es ist lange her, dass ich die Strecke über das Westliche Lamsenjoch gemacht habe. Es dürfte 2008 gewesen sein, mit meinem Bruder auf der letzten Transalp. Dass es hinauf zum Joch zäh werden würde mit meiner 1×11-Schaltung am Rondo Ruut AL, war klar.„Im Herbst nach Tirol“ weiterlesen

Hennenkopf bei Hochnebel

Manchmal muss man einfach etwas Glück haben – diese traumhaften Hochnebelverhältnisse stellten sich im Herbst 2018 in den bayerischen Voralpen ein.

Mit dem Rad ging es von Königsdorf nach Tölz, wo ich meinen Bruder Urs einsammelte. Wir radelten in der Dunkelheit ins Längental, wanderten und kraxelten auf Probstenwand und Hennenkopf und liefen über die Probstenalm zurück zu den Rädern. Auf der Rückfahrt nahm ich noch den Zwiesel mit.

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Morgenstimmung in der Soierngruppe

Einfach spontan losgelaufen. Vom Parkplatz gegenüber des Campingplatzes Isarhorn hinter Krün über Ochsenhütte steil hinauf zum Kamm zwischen Feldernkreuz und Soiernspitze. Hirschbrunft. Rauf zum Gipfel, runter zum Soiernhaus, dort erste Bergsteiger. Schließlich hinauf zur Schöttelkar und über den Lausberg wieder retour. 

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Zwieselbacher Rosskogel by fair means

Mal schnell auf einen Dreitausender laufen und mit dem Rennrad anreisen – das gehört zu den Projekten, die lange im Kopf herumgeistern und irgendwann gemacht werden müssen. Wenn dann noch alles wie am Schnürchen klappt – umso besser!

9. Juli 2018, 3 Uhr morgens. Alles ist vorbereitet, ich greife nur schnell zu meinem kleinen Rucksack, in dem ich Wechselshirt, Trailrunningschuhe und Proviant verstaut habe, gieße mir noch einen schnellen Kaffee rein und nehme ein ebenso kleines Müsli zu mir – und bin unterwegs.

Um diese Uhrzeit ist es einsam auf der B11, ich habe die Bundesstraße ganz für mich allein, fahre Schlangenlinien, „spiele“ mit den Mittelstreifen … und bin doch wieder schnell bei der Sache, denn ich hab‘ noch was vor: Über Walchensee, Mittenwald und Seefeld ins Inntal, dann weiter durch das Sellraintal bis nach St. Sigmund zu meinem Spezl Lukas Ruetz, mit Lukas durch das Gleirschtal und über die Pforzheimer Hütte auf den Zwieselbacher Rosskogel (3.082 Meter) und über Kühtai, das „Sattele“, den Telfser Berg und Mittenwald, Walchen- und Kochelsee wieder retour nach Königsdorf.

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Karwendelultra

Von Zuhause ins Zentralkarwendel laufen, durch die bayerischen Voralpen, die Jachenau und über das Karwendelhaus. Ein Projekt, das einige Jahre vor sich hinschlummerte. Und endlich mal umgesetzt werden musste.

Prolog

Vor drei Jahren habe ich es schon mal probiert. Nach einer normalen 40 Stunden-Arbeitswoche laufe ich am Freitagabend um 22 Uhr alleine in Königsdorf/Obb. los. Mitternacht bin ich am Zwiesel, dem ersten Gipfel auf der Strecke.

Irgendwo zwischen Zwiesel und Tutzinger Hütte wird es zäh. Die Motivation beginnt zu hinken, eine innere Stimme sagt mir, dass das nichts wird. Trotzdem mache ich weiter, schlafe hinter der Tiefentalalm eine halbe Stunde unter meiner Rettungsdecke in einer Mulde, komme noch zu nachtschlafender Zeit an der Tutzinger Hütte vorbei.

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Morgenstimmung im (Vor)Karwendel

Der Bad Tölz-Wofratshausener Südlandkreis hat in Sachen Berge an der Grenze zu Tirol einiges zu bieten. Ist man dann noch zu früher Morgenstunde unterwegs, bewegt man sich in einem alpinen Schmuckkästchen.

Fall, 4 Uhr morgens: Die Laufschuhe sind geschnürt, ein weiteres kleines großes Laufprojekt wird in die Tat umgesetzt.

Über Ziehwege geht es noch mit Stirnlampe hinauf auf den Grammersberg, es beginnt zu dämmern, nach eineinviertel Stunden Lauferei erreiche ich das 1.753 m hohe Grasköpfl, baue das Stativ auf, verweile und genieße. Die Sonne kitzelt den Roß- und Buchstein schon um 5:20 Uhr. Ich baue ab, laufe weiter.

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Tour d’Israël – mit dem Rennrad durch Israel

Israel mit dem Rennrad – was für eine Idee! Mein Freund Terry Swartzberg rennt – oder  besser fährt – sofort offene Türen ein, als er mich zu einer Radreise zwischen Tel Aviv, Jerusalem, Totem Meer und Negev-Wüste einlädt. Nur vier Flugstunden entfernt lauert ein echtes Abenteuer und eine Reise, die neue radfahrerische Horizonte eröffnet.

Tag 1: Wo ist Roy?

Meer, das ist überall nur Meer. Dann, endlich: Strand, Häuser, Bewässerungsgräben, eine Autobahn. Wir landen auf dem Tel Aviv Ben Gurion Airport. Es ist das erste Mal für mich, dass ich im Nahen Osten und in Vorderasien überhaupt unterwegs bin. Welch Vorfreude!

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Zum Kotzen

Lange habe ich darauf gewartet, einem Artikel mal diesen Titel geben zu können. Nun ist es endlich soweit! Allerdings meine ich mit „Kotzen“ nicht den oft mit körperlichem Unwohlsein verbundenen Auswurf, sondern den gleichnamigen Berg südlich des oberbayerischen Fall am Sylvensteinspeicher.

Der eisig kalte und von beachtlichen Neuschneefällen begleitete Januar 2017 wurde von einem deutlich wärmeren, im Flachland von Schmelzwetter geprägten Februar abgelöst.

Auch im Gebirge hat sich das Gesicht des Schnees gewandelt, das wird bereits beim Start am Wanderparkplatz Fall klar. Die Fahrstraße ins Bächental ist von einer geschlossenen Eisschicht überzogen, die im Licht der Stirnlampe glitzert.

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Winterbiwak 2017

Jedes Jahr ziehen meine Geschwister und ich um Neujahr herum auf einen kleinen (oder großen) Wald- und Wiesengipfel im Isarwinkel, um unser Winterbiwak abzuhalten. Dieses Jahr war der Lärchkogel dran.

Seit mittlerweile 15 Jahren wird mit Köttbullar und Asti unser Geschwistersein gefeiert, dieses Jahr bei recht rustikalen -20°C Grad. Die Ausrüstung machts, und als alte Pfadfinder mit Winterausbildung schockt uns so leicht sowieso nichts.

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